Samstag, 29. Oktober 2016

Gib endlich auf!

DenKKmal-Schubserle
Gib endlich auf!
Über Dein ureigenes Recht auf freie Entscheidung und Gesundheit


Am Mittwoch las ich in unserer Gruppe einen Beitrag, in dem eines unserer Mitglieder fragte, ob auch andere sich für ihre Entscheidungen bezüglich der Lebensmittelauswahl rechtfertigen müssen. Das sei gelegentlich doch recht anstrengend. 


Einige nette aufmunternde Beiträge und gute Ideen für den Umgang damit...

Dann kommt ein Beitrag, in dem eine Mutter beschreibt, wie sie innerhalb der eigenen Familie regelrecht gemobbt wird. Das geht weiter über das Rechtfertigen hinaus. 
So weit, dass sie sich mittlerweile gar nicht mehr traut gegen das ständige sich Lustigmachen anzugehen. Und noch schlimmer: Das gesunde Essen findet jetzt im Geheimen statt. Wenn keiner schaut.

Was für eine verkehrte Welt!




Da ist dann noch die Omma, die Ihrem Enkelchen in die Backe kneift und sagt:
"Jetzt bist Du aber dünn genug, das sieht ja nicht mehr gut aus!"

Wie lieb gemeint von der Omma. 

Tatsächlich hat Enkelchen voll motiviert wunderbare Fortschritte gemacht.
Und ist von einem BMI über 40 auf 32 geschrumpft, was leider immer noch ungesund zu viel ist. Aber Enkelchen ist verunsichert. 
Obwohl Enkelchen nun schon ein paar Jahre ziemlich erwachsen ist und eigentlich schon ziemlich im Leben steht.

Keine Frage. 
Es ist sehr viel einfacher durchs Leben zu gehen und sich keine Gedanken zu machen, was man alles in den Einkaufswagen packt. Und wie schwer sich mancher Partner tut, habe ich ja in der Serie KK und die Rolle des Partners schon beschrieben. Da steht auch, warum das wohl so ist und ich habe vorgeschlagen wie man damit umgehen kann.

Aber eigentlich sagt einem das Gegenüber nichts anderes als: "Gib auf!"

Marathon
Ich weiss nicht was Ihr empfindet bei dem Gedanken, Ihr lauft einen Marathon und am Strassenrand stehen Zuschauer, die ständig rufen: "Gib auf!" 

Aber ich kann Euch sagen, wie das für mich aussieht:
Erstens ist das tatsächlich unglaublich demotivierend, wenn man ohnehin selbst schon zu kämpfen hat - ab Kilometer 11,2 fängt man da dann bestimmt mal an darüber nachzudenken, ob man das schafft.
Und zweitens macht es mich fast schon wütend mir vorzustellen, wie unfair das Verhalten der Zuschauer doch ist. 


Jetzt kann man sich fragen, wie sinnvoll es eigentlich ist, sich in Berlin, New York, Boston oder bei einer Olympiade mit so vielen anderen an eine Startlinie zu stellen und den Körper zu schinden, bis man Blasen an den Füssen und womöglich den Zustand totaler Erschöpfung erreicht.

Aber kann man das auch bei der Entscheidung, gesunde Lebensmittel den eher ungesunden vorzuziehen? Ehrlich? Wie könnte man!?

Was man gewinnt
Mit unserer Ernährungsumstellung haben wir seit Jahren nachweislich genügend solide Belege, dass die Mitglieder bei KK nicht nur abnehmen, sondern sich auch alle gesundheitlichen Anzeiger wie Blutwerte stark verbessern. Und das liegt nicht allein an der Gewichtsreduzierung, sondern auch an der sinnvollen Zusammenstellung der Lebensmittel an sich. Und dem Meiden von ungünstigen Lebensmitteln, die unser aller Gesundheit keinen Gefallen tun.

Unsere konsequenten Mitglieder gewinnen an Lebensqualität, Gesundheit und verlieren eine Menge Zipperlein, die sie vorher plagten, als sie sich noch keine Gedanken gemacht haben, was im Einkaufswagen landete.


Mit welchem Recht stellt sich also der Ehemann, die neidische Arbeitskollegin oder die Omma, deren Ernährungsverständnis noch von den Folgen des zweiten Weltkriegs geprägt ist und die verpasst hat, was in all der Zeit aus unseren Lebensmitteln wurde... Mit welchem Recht stellen sich diese Leute neben Deinen Weg und rufen Dir zu "Gib endlich auf!"? 
Mit welchem Recht?!

Ja verdammt. Das demotiviert. Ist doch logisch. Verunsichert. 
Und je nachdem, wie man persönlich gestrickt ist reagiert man dann unterschiedlich.
Man gibt auf. Man wird trotzig und sagt sich: "Jetzt erst Recht...". Manche werden vielleicht dermassen aggressiv auf dieses Unrecht, dass sie sich in Kämpfe verstricken und darüber dann ihr eigentliches Ziel vor Augen verlieren.


Was wissen diese Leute eigentlich über Ernährung? Über Lebensmittel...?
Genau das, was uns alle kranker macht(e) und dicker. Toller Weg. "Fach"-Publikum.

Die perfekte Welt
In einer perfekten Welt könnte man diesen Buh-Rufern vermutlich erklären, wieso man das macht, welche Vorteile man daraus hat und wieso es sinnvoll ist.
Aber im Smartphon-Zeitalter ist die Aufmerksamkeitsspanne bei Nullkommadrei.
Sehr wahrscheinlich bekommt man die Gib-auf-Rufer nicht einmal annähernd dazu, dass sie sich mit dem Thema so auseinandersetzen, wie Ihr das tut. 


In einer perfekten Welt würden sie verstehen, dass es hier nicht um dumpfes, ungesundes Runterhungern mit eingebautem Jojo-Effekt handelt. 

In einer perfekten Welt würden nicht jene "Gib auf" rufen, die am Strassenrand Deines Weges stehen, sondern die, die verstanden haben, dass der unbefangene Umgang mit dem Einkaufswagen die ersten Schritte zu Diabetes, Alzheimer, Parkinson und einer Menge anderer teurer Krankheiten sind. Und wie einfach man das doch meiden könnte. 
Wenn man nur versteht.  

Aber ganz so perfekt ist unsere Welt nicht. 
Wir müssen lernen, mit dem umzugehen, was wir haben.

Mit dem Selbstbewusstsein, das uns zusteht. Weil wir das Richtige tun.
Wir haben das Recht über unsere Gesundheit zu entscheiden. 
Es ist unser Körper. Unser Leben.

Und das ist jetzt noch wichtiger, wo immer klarer wird, wie wenig sich tatsächlich die um sichere Lebensmittel kümmern, auf die wir bewusst oder unbewusst vertrauen wollten.

Und wie wenig von der Sicherheit noch übrig ist.


Reprise Am Donnerstag las ich dann nochmal einen Beitrag von der gleichen Frau.
Ein Arzt stellte fest, dass in 3 Untersuchungen in den letzten 9 Monaten die Werte der Thrombozyten über 300.000 liegen. Und sie der perfekte Spender wäre. So perfekt, dass der Arzt sie gleich dafür da behalten wollte. Und sie blieb. Spendete Blut, das Krebspatienten besonders nötig haben.


Also nochmal: Wer hat Recht?! Verdammt!

Bis später.




Weiterführende Links:
KK und die Rolle des Partners - Teil 1
KK und die Rolle des Partners - Teil 2
Der papierdünne Grat zu einem Krankheitsbild, das alles verändert

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