Mittwoch, 13. Januar 2016

Lass mal giftig bleiben, Baby

AufgedeKKt
"Lass mal giftig bleiben, Baby..."
Traurige Wahrheiten über Gifte, Geld und Politik

Warum es uns doch etwas angeht, wenn in den USA ein Sack umfällt


Ich weiss, ich weiss,... 
nicht jeder mag meine Beiträge über Politisches oder über Umweltgifte.
Was eigentlich schade ist, denn wenn Eure Lebensmittel nicht ok sind, dann wirkt sich das auf Eure Gesundheit und tatsächlich auch auf Euer Gewicht aus. Wie das zusammenhängt werde ich in diesem Jahr einmal in einem eigenständigen Bericht erklären.

Aber heute soll es um etwas gehen, dass tatsächlich ein Anlass zur Besorgnis ist und uns auch hier vor der eigenen Tür Fragen stellen und Handeln lassen sollte.




Nicht mehr lange Fiktion? Klara kam 2018 zur Welt. Sie führte ein kurzes, tapferes Leben
Die Ursache für ihre "kleine Auffälligkeit" wurde 2021 entdeckt. Und schon 2047 behoben
Bis dahin machte der Babyflaschenhersteller Milliardenumsätze. Und viele grüne Babies.


Ich sehe meine Arbeit hier auch gelegentlich einfach nur als Übersetzer von Nachrichten, die vielen von uns verwehrt bleiben, weil sie zum Beispiel auf Englisch verfasst sind oder so dermassen kompliziert und von Fachbegriffen durchzogen, dass man als Normalsterblicher nicht mehr weiss, was da am Anfang drin stand, wenn man in der Mitte angekommen ist.

Und auf eine solche Nachricht wurde ich aufmerksam.
Es geht um die Giftigkeit von Stoffen und den Umgang amerikanischer Behörden damit, wenn es darum geht, die Bevölkerung vor den Auswirkungen zu schützen.

Wer sich mit dem Thema schon ein bisschen länger auseinander gesetzt hat, und sich zum Beispiel einmal über die Zulassung von Aspartam gewundert hat, oder wie eine Langzeitstudie aussieht, die eine Freigabe von etwas wie Glyphosat nach sich zieht, der ist vermutlich ohnehin schon recht ernüchtert.

Aber was jetzt kommt, dürfte auch den letzten Unbedarften erreichen, der sich darüber bisher keine oder wenig Gedanken gemacht hat. Denn jetzt kommen wir in den Bereich, wo es uns alle etwas angeht, denn diese Nachricht bedeutet eine unglaubliche Anzahl an Folgen, die auch uns hier erreichen werden. Und das leider ohnehin schon tun.



Was passiert zum Beispiel in den USA, wenn ein Babyfläschchen etwas enthält, das sich als giftig herausstellt? Zum Beispiel BPA?

BPA (Bisphenol A) ist ein Weichmacher im Plastik, der nicht nur im Verdacht steht, krebserregend zu sein sondern - wenn man ihn aufnimmt - einen Effekt auf den Hormonhaushalt hat. Die Daten und Fakten sind relativ gut ausgearbeitet, es gibt Studien dazu und - von dem was ich gesehen habe - habe ich absolut keine Zweifel, dass dieses "Zeug" nicht gut für unsere Gesundheit ist - und das ist noch gelinde ausgedrückt.


Wird in den USA eine solche gesundheitsschädliche Wirkung festgestellt, und stehen einem Verbot jedoch massive wirtschaftliche Interessen entgegen, dann wird von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) eine Untersuchung veranlasst.
Das klingt erst einmal gut, richtig und wichtig. 


Allerdings sind diese Untersuchungen oft sehr langwierig. 
Sie dauern teilweise mehrere Jahre oder auch... Jahrzehnte. 
Und dies teilweise vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass während dieses Zeitraums Menschen krank werden, regionale Effekte die Giftigkeit durch die Krankheitsbilder klar nahelegen - oder sogar Menschen an etwas sterben.

Während dieser Untersuchungen läuft der Verkauf der Produkte welche diese giftigen Stoffe enthalten ohne nennenswerte Einschränkungen - einfach weiter.
Und nicht nur das, mögliche Warnhinweise werden unterdrückt. 
Da kommt dann schon mal ein teures Anwaltsfax, wenn jemand auf einen Missstand hinweist.


Wir selbst erleben etwas sehr ähnliches in Deutschland und Europa.
Denn ursprünglich hätte Glyphosat für eine Wiederzulassung schon 2012 angestanden.
Durch erhebliche (mMn sehr gerechtfertigte) Bedenken über die gesundheitlichen Auswirkungen hat man aber beschlossen, sich dieses Produkt lieber doch nochmals näher anzuschauen - und mehr Untersuchungen zu machen. 


Der Verkauf ging während jeder dieser immer sehr kurz laufenden Verlängerungen allerdings ungehindert weiter.

Und das obwohl in der Zwischenzeit die WHO mit ihrer Krebsabteilung IARC Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat. 

Es wurden weiter ~ 6.000.000 Liter über Deutschlands Äcker versprüht. 
Jahr für Jahr. 

Und das obwohl selbst in Kalifornien zwischenzeitlich auf die Kanister der Vermerk "krebserregend" angebracht wird, so ein aktueller Bericht. 

Und so geht das Besprühen unserer Felder und unseres Essens mit Gift weiter, und weiter und - weiter... So weiter, dass wir Deutschen jetzt zwischen 60 und 70% Glyphosat im Urin haben.
Und Mütter in der Muttermilch. Ob wir das alle wollen, oder nicht.



Zurück in die USA geschaut gab nun es wenigstens für die einzelnen Staaten die Möglichkeit, eigene Entscheidungen im Umgang mit giftigen Stoffen zu treffen.

Das wäre vergleichbar wie wenn für Deutschland BuMEL Christian Schmidt sagt
"Genmais ist ok" (Was er ja leider auch sagt).
Aber dann eben z.B. Baden Württemberg und Schleswig-Holstein für sich entscheiden, dass das Saatgut nicht in deren Ländergrenzen ausgebracht werden darf.



Jetzt haben aber ein paar findige US-Bürger aktuell so ganz nebenbei die zur Entscheidung anstehenden Gesetzestexte auf der US-Bundesebene durchgelesen (Machen wir hier alle ständig, nicht wahr?)  Und sogar verstanden, was da drin steht, was nicht immer einfach ist.
Und waren nach der Lektüre dann vollkommen zu Recht - ausser sich.



Denn die kommenden Gesetzesentwürfe nehmen den Bundesstaaten das Recht auf einen solchen vernünftigen Alleingang ab. 

Was für die Bevölkerung dort dann faktisch bedeutet, dass ein giftiger Stoff künftig mit grosser Sicherheit eben jene Jahre und Jahrzehnte entgegen dem Willen der Bevölkerung in die Produkte einfliessen kann. Ob sie wollen oder nicht. (Kommt das bekannt vor?)


Wie kommt es zu so einer unfassbar dummen Entscheidung?
Die allenfalls den Konzernen hilft, die damit Geld verdienen?



Die Antwort ist einfach. Sie lautet 125.000.000 US-Dollar.

Das ist der Betrag, den die Chemiefirmen, die ein Interesse an dieser Änderung haben in den vergangenen 2 Jahren allein(!) für die Lobbyarbeit ausgegeben haben.


Auch hier sei nebenbei einmal kurz der Blick auf die unglaublichen Vorgänge in Deutschland neulich erlaubt, bei denen erst einmal geklagt werden musste, damit der BUNDESTAG(!!!) gemäss den Gesetzesvorgaben Auskunft über die Lobbyisten erteilt hat, die mit einem Besucherausweis dort ein- und ausgehen dürfen. 

Was für ein seltsames Signal ist das eigentlich, wenn der Gesetzgeber selbst zur Einhaltung der Gesetze -verklagt- werden muss?! Und - wer sichert uns eigentlich davor ab, dass solche Gesetzesentwürfe nicht einmal unser Leben derart in Gefahr bringen?

Auch da eine einfache Antwort: Niemand.

Im Gegenteil, sowas passiert sogar ständig. 

Denn Gesetze schreiben heute Rechtsanwaltskanzleien im Auftrag von Konzernen. 

Ab und zu brandet einmal irgendwo etwas kurz auf - wie z.B. damals die Sache mit der Auflösung des Datenschutzes beim Einwohnermelde-Amt. 
Werbefirmen hätten sich die Adressdaten einfach abholen dürfen, so der Entwurf, der gerade noch gestoppt wurde. Vielleicht erinnert das noch jemand.


Zurück zum Gift.

Natürlich mag jetzt der eine oder andere denken:
Lass sich die Jungs da drüben doch vergiften, was schert das uns?
Deren Ding, wir haben hier doch genügend andere Probleme...


Jaaa-ein. Nein. So einfach ist das eben leider nicht.

Denn zum einen haben wir schon eine Menge Produkte made-in-USA bei uns auf dem Markt, die nun deshalb schon bald unsicher werden (oder - schon sind).
Und das betrifft nicht nur die Nuckelflasche und den Kaugummi, sondern auch das Kinderspielzeug von Toll-sind-US & Co. Und alle Lebensmittel, bis hin zu Rohstoffen und Zutaten.

Und zum anderen arbeiten SPD-Siggi und Merkel-Mutti ja nach wie vor an TTIP.


Und TTIP bedeutet:
Babyfläschchen ist giftig > Deutschland findet's blöd > Deutschland verbietet's > Babyfläschchen-Hersteller geht vor das Schiedsgericht und verlangt Schadenersatz > Schiedsgericht entscheidet für Babyhersteller (denn es gilt ja die Produktsicherheit der USA gleichberechtigt) > Deutschland zahlt den Schadenersatz aus Steuergeldern > Deutschland muss Babyfläschchen in den Handel lassen.


Verstanden, warum uns das nicht egal sein darf?!



Und noch etwas:
Die korrumpierte Unternehmensmoral, die in den USA überhaupt erst ein Babyfläschchen mit Giftstoff zulässt, weil eben wegen Umsatz und so, die importieren wir uns doch schon eine ganze Weile sowieso ins Land.
Auf der einen Seite schon wegen der nie hinterfragten indirekten Vorbildfunktion, die die Vereinigten Staaten komischerweise schon immer bei uns irgendwie hatten, 
auf der anderen Seite, weil wir unsere Elite-Arschloch-Manager doch grösstenteils in den USA ausbilden lassen, bevor sie hier die guten Bätschler-Posten in den grossen Unternehmensberatungen und Konzernen bekommen. 
Die Uni-Ausbildung in Harvard macht sich gut im Lebenslauf, nicht wahr?

Und dann ist es schliesslich auch so, dass die US-Unternehmen doch seit Goldkettchen-Schröder-Schorsch hier nach und nach alles auseinander nehmen dürfen, was Rang, Namen und wenigstens noch einen Funken Anstand hatte.

Wer diese Zusammenhänge noch nicht verstanden hat, der kapiert bis heute wahrscheinlich auch nicht, warum VW einen derart riesigen Betrug an unserer Umwelt und an uns allen begangen hat. So riesig, dass er sich sehr wahrscheinlich spürbar mit auf den Klima-Wandel auswirken wird. 



Was kann man tun?
TTIP ist ein Fehler. Da dürfen wir nicht müde werden, das klar zu machen.

Kommt das Gesetz in den USA sollte man Warentests künftig sehr viel genauer lesen, bevor man US-Produkte kauft. Zumindest, wenn sie im Zusammenhang mit Lebensmitteln oder z.B. Kinderspielzeug stehen.

Und wir sollten unsere Politiker hier auch sehr viel mehr mit Anfragen per Mail, Post und Fax triezen, um klar zu stellen, dass man ihnen auf die Finger schaut.

Denn das mit Prinzip "Kohle für Entscheidungen" findet in Deutschland genauso statt.
Oder was machen die Lobbyisten im Bundestag sonst so, mit ihren Besucherausweisen?



Kaffeekränzchen?! 



Bis später.




Weiterführende Links:
Gesetzesänderung in den USA (englisches Original)
EU verschiebt Zulassung Glyphosat wieder und wieder


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