Mittwoch, 19. Februar 2014

Über den Zusammenhang von Gewicht und Attraktivität

Was macht Schönheit aus?
Über den Zusammenhang von Gewicht und Attraktivität
Ein paar Gedanken 

Wie viel Gewicht geben wir der Figur, wenn es um Attraktivität geht?

Wir hatten gerade eine von mir angeregte Diskussion in unserer Facebook-Gruppe zu diesem Thema. Ich glaube, sie wird noch ein bisschen andauern, es gibt sehr viele unterschiedliche Meinungen.

Inspiriert haben mich über die Dauer, in der ich mich jetzt damit beschäftige wiederkehrend ein paar, meist junge Frauen, die mit KK bereits grosse Erfolge gehabt hatten, aber dennoch nicht zufrieden waren und sich enttäuscht sahen, da es nicht weiter abwärts ging mit den Kilos und sich noch immer nicht attraktiv fühlten.

Was aber ist das eigentlich... Attraktivität? Und wie hängt das mit dem Gewicht zusammen?

Wenn man sich die Kommentare zur Diskussion durchliest, dann gibt es schon so etwas wie einen Trend. Gepflegt steht da zu lesen. Ausstrahlung. Schöne Augen. Humor. Ehrlichkeit. Wenn etwas über Gewicht geschrieben steht, dann meistens, das es egal ist, sofern die anderen Parameter ok sind. Interessant, nicht wahr?

Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, was den Unterschied ausmacht. 

Wer eine zum Zeitpunkt des Konzerts durchaus etwas stärkere Adele gesehen hat, auf dem damaligen Höhepunkt von allem, was sie je erreichen konnte (die hatte sich das als Kind schon erträumt, einmal in der Royal Albert Hall zu singen) - in diesem Moment ihres grössten Glücks empfinde ich ihre Ausstrahlung als strahlend schön. Klar, sie ist geschminkt und adrett gekleidet. Aber die paar Kilos über der Mitte sind durchaus zu erkennen. Macht sie das unattraktiv? Ich finde sie ist -im Gegenteil- ein gutes Beispiel dafür, das auch Menschen mit etwas mehr auf den Hüften durchaus attraktiv wirken können.


Ich habe schon länger eine These, in der ich sage "Wir finden hässlich, was krank aussieht."

Das würde mir bei uns Menschen als Rudeltieren durchaus als ein sinnvoller Mechanismus der Natur vorkommen. Wenn jemand über und über mit blauen Punkten (^^) und eiternden Pusteln übersäht ist, dann macht es Sinn, sich davon fern zu halten. In einem Hunderudel habe ich einmal beobachtet, dass die Leithunde einen kleinen Hund während eines epileptischen Anfalls sogar fast totgebissen hätten, wäre die Tierhelferin nicht dazwischen gegangen.

Aber wir sind doch um einiges zivilisierter als Hunde - oder sollten es zumindest sein. Von dem her empfinde ich es als wünschenswert, wenn wir jene, die wir als "hässlich" empfinden nicht ausgrenzen würden oder gar totbeissen.


Übergewicht ist ab einem gewissen Mass ungesund - um das böse Wort krank zu vermeiden, das in diesem Zusammenhang recht harsch wirken würde. Aber das Publikum rennt nicht schreiend davon in der Albert-Hall. Es gibt standing ovations am Ende. 
Was ich als das Gegenteil betrachten würde von "schreiend davonrennen". Und das ist nicht nur wegen ihrer herausragenden Gesangsleistung, sondern weil die Menschen sie mögen.


Ich denke, man muss den Zusammenhang von Gewicht und Attraktivität auch einmal von der ganz anderen Seite betrachten. 

Wenn wir hilflos und unzufrieden sind, weil wir nicht wissen, was wir gegen die Pfunde zuviel machen sollen, wenn ein Speckröllchen im Spiegel unsere Aufmerksamkeit dermassen erregt, dass wir kaum noch an etwas anderes denken können, dann schlägt sich das definitiv auf unsere Stimmung nieder. Und je mehr wir uns in Gedanken damit selbst schlecht reden, um so unzufriedener werden wir. Und ein Mensch, der unzufrieden wirkt, HAT keine attraktive Ausstrahlung.


Damit ich richtig verstanden werde: Das ist KEINE Vorlage für die Ausrede, nicht etwas gegen das Übergewicht zu unternehmen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein gesunder Körper die bessere Idee ist. Aber das macht man ja in erster Linie für sich selbst. Und nicht für die Wirkung auf andere.

Ganz oft wurde innere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit genannt in der Diskussion.
Lachen wir mehr! Seien wir fröhlich! Freuen wir uns am Leben! Wir haben nur das eine, und manchmal ist es kürzer, als wir uns das wünschen.

Menschen sind am Schönsten, wenn sie lachen. 

Vielleicht ist das der bessere Ansatz auf dem Weg und der Suche nach eigener Attraktivität.

Und vielleicht sollte man das Abnehmen ganz bewusst viel mehr für sich selbst tun, damit man wenigstens gesund ist, während man eine positive Ausstrahlung durchs Leben trägt. Den "Antrieb Attraktivität" tauschen gegen "Antrieb Gesundheit". 







Als ich die Fotos der Frauen angeschaut hatte, die ich eingangs als meine Inspiration für einen Beitrag zu diesem Thema genannt hatte, da habe ich hübsche Menschen im Normalgewicht gesehen. Teilweise eine wirklich stattliche Abnehmleistung war vorneweg gegangen. Aber trotzdem waren sie unzufrieden. Warum?

In einer Studie wurden 100 Frauen gebeten, sich zwischen andere zu stellen. Dort hin, wo sie sich selbst einordnen würden. 100 Frauen stellten sich mindestens einen Platz zu weit in Richtung eines höheren BMI. Alle taten das! 

Ich habe keine Ahnung, was da mit Euch Damen los ist, aber es ist furchtbar, was Ihr Euch mit dieser verzerrten Wahrnehmung antut. Und furchtbar unnötig. 

Doch leider kann man Euch Komplimente machen so viele man will. 
Der Knick in der Optik, den ihr da habt lässt dieses positive und durchaus ehrliche Feedback einfach nicht in Eure Köpfe. Vielleicht hilft es Euch zu wissen, wie weit verbreitet dieser Pupillenknick zu sein scheint. Verlasst Euch doch ruhig einmal auf die Einschätzung anderer, Eure scheint tatsächlich einfach nicht zu funktionieren. Oder auf Messungen wie Massband oder BMI.
Ihr seid zu streng mit Euch selbst!


Und damit kommen wir wieder zu dem Punkt von weiter oben zurück. 
Wenn Euch der Partner oder die beste Freundin ehrlich sagen, Ihr seid ok, dann lasst es an Euch heran. Seid zufrieden, wie Ihr seid. Zu-frie-den. Denn Zufriedenheit ist offensichtlich weit vor dem Körpergewicht der viel bessere Weg, um genau Euer eigentliches Ziel zu erreichen: Attraktiv zu sein.


Bis später.





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