Donnerstag, 22. August 2013

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Es gibt Momente, in denen bin sogar ich dann mal eben sprachlos...



Macht nur weiter so. Dann mach ich's auch.




Bis später.

Samstag, 17. August 2013

Wir Fetten... Eine Email, die mich beschäftigt hat...


Ein paar Tage vor dem Seitenlaunch von kilokegeln.de erreichte mich eine Nachricht, die mich bis heute nicht losgelassen hat.
Es ging um die mögliche Preisgestaltung auf der Webseite, die da ja noch nicht bekannt war.

Zwei kurze, eigentlich für sich genommen harmlose Sätze, an denen ich bis heute kleben geblieben bin, waren da unter anderem zu lesen...

"Ich weiss das viele von uns Fetten nicht  unbedingt im Geld schwimmen und jeder Cent weh tut.  
Und wenn das Geld knapp ist, ist der Frust (bzw. das Fressen) nicht weit."

Ich mache mir darüber in Bezug auf die Preisgestaltung keinen Kopf, denn besser als "umsonst" geht nicht...

Aber die Kernaussage beschäftigt mich seither doch sehr.






Wir Fetten...
Noch zähle ich mich dazu, denn ich bin noch nicht dort angekommen wo ich sein will.
Zugegeben, ich bin weit entfernt von meinem damaligen Höchstgewicht...
Aber es ist noch immer mehr ein Waschbärbauch als ein Waschbrettbauch.
Klar, ich weiss dass ich da hin kommen werde und ich wäre längst da, wenn ich nicht vor Kurzem ein paar Selbstexperimente mit derzeit (aus gutem Grund) nicht erlaubten Lebensmitteln gemacht hätte, von denen nur ein Teil wirklich gut ging.

Wir Fetten...
Wir Fetten gehen in ein Vorstellungsgespräch, schwitzend ob des Stresses und der vielen Treppen bis zum Büro. Der Personalchef, selbst ein sportlicher Spargel, mustert uns kurz von oben bis unten, um dann recht schnell zu dem Schluss zu kommen, dass wir für das Unternehmen nicht tragbar wären.

Denn wir Fetten sind ja viel öfter krank. Dann natürlich viel weniger belastbar. Und eine Zierde für das Unternehmen wären wir auch nicht gerade, wenn wir uns auf eine Stelle mit optischem Kundenkontakt bewerben würden.

Es ist... eine Mischung aus Vorurteilen und einem Körnchen Wahrheit.

Tatsächlich haben wir Fetten es schwer, an Jobs zu kommen, die so interessant sind, dass sie auch die Dünnen haben wollen. Es könnte daher sehr wohl einen Zusammenhang geben zwischen Übergewicht und Bezahlung, der in diesen Personalbüros schon anfängt.
Die, in denen es dann heisst: "Vielen Dank für Ihren Besuch, wir melden uns wieder bei Ihnen..." Ja ne is kloar.

Wir Fetten gehen durch die Fussgängerzonen und haben uns durch ungesundes Essen schlimmstenfalls schon dahingehend programmiert, dass unser Belohnungszentrum im Gehirn nur noch anspringt, wenn wir irgendwo Süss und ungesund sehen.

Die Sachertorte im Schaufenster interessiert uns dann viel mehr als das schöne Kleidungsstück im Schaufenster nebenan, das wir sowieso nicht tragen können, weil es gar nicht für uns Fette gemacht ist.

Und auf dem Weg durch diesen Spiessruten-Lauf durch Verlockungen wie Sahnetorten, Fastfood und Süssgetränken ernten wir dann schlimmstenfalls auch noch eine Menge mitleidiger oder gar belustigter Blicke. Die ganz "freundlichen" Menschen spotten sogar laut.

Und auch wenn wir Fetten so tun, als würden wir die nicht bemerken: Das tun wir sehr wohl!
Und es tut weh...


Die natürliche Attraktion zweier Geschlechtspartner funktioniert nach dem erstaunlich einfachen Prinzip: "Interessant ist, wer gesund aussieht."

Ich habe das schon lange einmal bemerkt und in meinem Rotschwarzen Buch den Umkehrschluss notiert: "Wir finden hässlich, was krank aussieht."

Und Hand aufs Herz: Gesund sind wir Fetten nicht.
Schon deshalb haben wir es -von der Natur aus- nicht verdient, einen Partner zu finden.

Zumindest haben wir es sehr schwer dabei. Schwer...
Gutes Stichwort.
Oft findet man sich dann, weil der andere eben auch schwer ist. Und dadurch einsam. Doch genau dann wird es noch schwieriger, wenn auch der Partner auf  ungesundes Essen programmiert ist. 
Wie(so) sollte sich denn nun was ändern?!


Was bleibt ist - Frust.
Und einige finden ihr Heil nur noch dann, wenn das Belohnungszentrum im Kopp Purzelbäume schlägt, weil sie sich eine besonders deftige Schokoladencremetorte in den Hals schieben.

Um uns dann mit weiteren 20kg mehr beim Spargelsportler oben wieder die Absage zu holen für den guten Job. Quatsch, dadurch, dass man das dann irgendwann sogar schon auf dem Passfoto sieht, werden wir dann nicht mal mehr eingeladen...


Verdammt. Das Wort "Zwickmühle" könnte kaum besser beschrieben sein... Nicht wahr?!


Aber.

Das Arschloch ist nicht der Sportspargel. Der macht seine Aufgabe schliesslich richtig.
Wenn wir ehrlich sind.

Das Arschloch ist diese kleine Stimme in unserem Kopf, die uns einflüstert, der Bubble-Tea würde uns glücklich machen. Vielleicht tut er das kurzfristig sogar, oder besser gesagt, es fühlt sich so an... Aber langfristig...!?

Langfristig werden wir in dieser Zwickmühle verweilen, bis wir unsere Gelenke schrotten, kaum noch die Treppen herauf kommen, weiter verhöhnt und verspottet werden, wir uns scheiss-teures Insulin spritzen müssen und uns ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall aus unserer kläglichen Existenz erlöst. Harte Worte. Aber leider die Wahrheit.

WOLLEN WIR DAS?!

VERDAMMT, NEIN!

Wir wollen leben!
Ohne Frust. Ohne Trauer oder Depression, die übrigens nicht allein aus der Situation sondern auch aus dem ungesunden Essen selbst kommt.

Ich rede hier nicht von den "Fröhlichen Fetten", wobei selbst die, obwohl sie manchmal unkaputtbar zu sein scheinen dann doch auch heimlich heulend nachts um 4 am Kühlschrank stehen.


Wir Fetten müssen was tun.
Wir müssen das selbst in die Hand nehmen.
Und zwar am Besten gestern.

So wie ich mich vor etwas über einem Jahr richtig entschieden habe, solltet Ihr das auch.

Niemand wird Euch das Abnehmen abnehmen.
Das müsst Ihr schaffen.

Aber nicht alleine, und das ist der grosse Vorteil. Kommt zu uns.
Gebt Euch für 14 Tage das Konzept, es ist kostenlos erhältlich.

Spürt erstaunt, dass auch in Euch doch noch so etwas wie Energie steckt, und zwar eine verdammte Menge davon. Holt Euch ein leichteres Leben zurück!

Und dann holt Euch den verdammten Job vom Sportspargel ab, denn das Fett macht Euch nicht zu weniger wertvollen oder dümmeren Menschen, das denken "die" bloss.

Ihr habt ein Recht darauf!
Aber den ersten Schritt müsst Ihr tun. Und "Klick" machen muss es bei Euch.


Bis später.



An den Verfasser der Mail:
Ich weiss, dass Du das liest.

Ich kann Dir gar nicht genug danken für den Denkprozess, den Du bei mir angestossen hast in Bezug auf offensichtliche Zusammenhänge in unserer Gesellschaft.
Die da sind, auch wenn sie eher nicht wahrgenommen oder einfach nicht besprochen werden.

Dass  Dich trotz der Situation für den Lifetime-Tarif entscheiden willst, zeigt mir, wie ernst es Dir ist, aus dieser Situation heraus zu kommen.

Deshalb verspreche ich Dir hier heute öffentlich:
Wenn Du es schaffst, mit uns aus dieser unsäglichen Zwickmühle heraus zu kommen, wenn Du es packst, Dein Gewicht auf einen BMI jenseits der gefährlichen Seite zu verringern, dann schreibe mir eine weitere Mail.

Und dann werde ich mich ins Auto setzen, zu Dir fahren und Dir ganz persönlich gratulieren und Dir höchstpersönlich auf die Schulter klopfen.

Versprochen!

Dienstag, 13. August 2013

KK-Quicktipp: Fruchtfliegen-/Wespenfalle für unter 2 Euro Do-it-Yourself

KK-Quicktipp: Fruchtfliegen-/Wespenfalle für unter 2 Euro Do-it-Yourself

Zwei Dinge gingen mir die letzten Tage auf die Nerven: 
Erstens  flogen rund um meine Turbotee-Zitrone in nicht versiegendem Strom kleine Fruchtfliegen und zweitens habe ich eine nette Nachbarin, die ein Wespennest in ihrem Rolladen-Kasten hat und erklärtermassen nichts dagegen unternehmen wird. 

Das macht Essen auf dem Balkon unmöglich, denn kaum sitzt man draussen kommen die neugierigen gelb-schwarzen Propeller und fressen u.a. "silberdollargrosse" Stückchen aus meinem Schinken.

___ Ab hier sollten echte Wespenfreunde aussteigen... ___

Eine Lösung musste her. Hier mein KK-Quicktipp, der gleich beides auf einmal löst:
Abbildung vergrössern? Klick!


Tipp: Für die Wespenvariante den Flaschenhals mit entfernen, damit mehr Durchmesser für den Einflug da ist und den Apfelsaft gegen Cider tauschen. Das geht noch besser. Ich vermute dass durch den Alkohol ein grösseres Geruchsfeld um die Falle entsteht als ohne.

Das Spülmittel nimmt die Oberflächenspannung der Flüssigkeit und verkürzt so mögliches Leiden.

Achtet bei der Höhe der Öffnung, dass genug Zwischenraum zwischen der Lock-Flüssigkeit und dem Einflug bleibt.

Normalerweise sollte sich das Oberteil selbst andrücken, wenn nicht könnt Ihr natürlich mit Klebeband unterstützen. 


Falls die Falle nicht gut genug erkannt wird kann man mit hellen bunten oder grellen Farben, z.B. einer selbstgebastelten Papieretikett-Bandage für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Damit das noch gesagt ist: Ich achte Tiere und das Leben.
Wenn jedoch eine ernsthafte Gefahr ausgeht wie z.B. allergiebedingte Schwierigkeiten durch Wespenstiche, dann bleibt manchmal keine Alternative.

Ich fordere nicht auf, so ein Ding irgendwo im Wald aufzustellen aus purer Mordlust ;) ^^



UPDATE: Wenn man das Leiden noch verkürzen will kann man dem Gemisch noch etwas Kaisernatron oder Backpulver hinzufügen, wenn man die Falle am Bestimmungsort aufgestellt hat. Das Natron reagiert kurz und heftig mit dem Essig. Die Folge ist im Ergebnis eine Schicht Kohlendioxid über der Oberfläche der Flüssigkeit in der Falle, die das Unvermeidliche verkürzt... 

___ Ab hier können echte Wespenfreunde wieder einsteigen... ___


Bis später.

Heute: 1 Jahr NicoDaVinci-Blog









Freitag, 9. August 2013

Nein, ich habe das Rad nicht erfunden...

Wow. 
Was für ein Start gestern!

www.KiloKegeln.de

ging online, und so viel freundliches, überwältigendes Feedback. 


Und zwischendrin erhalte ich wie schon in der vergangenen Zeit einen "freundlichen" Hinweis, der mir sagt, ich habe "das Rad ja auch nicht erfunden"...


Abgesehen davon, dass das natürlich stimmt frage ich mich, welchen Zweck eine Aussage wie diese hat.





Nehmen wir das doch einmal analytisch auseinander...
Die Kernaussage in der Übersetzung soll wohl heissen: "Das ist nicht Deine Erfindung."
Vielleicht noch im Nebensatz mitschwingend etwas wie: "Was brüstest Du Dich damit?"


Vor allem aber ist es wertend, und der eigentlich Zweck scheint sogar zu sein, ein bisschen damit verletzen zu wollen. Oder eine Leistung kleiner reden, als sie ist.

Einverstanden. Ich habe weder das Rad noch SlowCarb erfunden. 

Habe ich - im Gegensatz zu anderen - auch nie behauptet.

Trotzdem frage ich mich, ob die gleiche Person, die mich das fragt, dem Busfahrer zu dem sie einsteigt den gleichen "Vorwurf" macht. Immerhin nutzt er es ja auch, das Rad.
Ein Bus hat sogar gleich eine ganze Menge davon...

Nein. Der Job des Busfahrers ist es, die Leute zuverlässig und effizient zu einem vernünftigen Preis von A nach B zu bringen.

Seine Existenzberechtigung zieht er aus der Tatsache, dass manche keinen Führerschein oder kein Auto haben oder dass sie eben komfortabler, stressfreier ankommen wollen. Oder dass eine Gruppe ein gemeinsames Ziel ansteuert, das sie gemeinsam erreichen wollen.
Und der Busfahrer kennt den Weg nach B. Und das alles kann er, weil er das Rad sinnvoll nutzt, das ein anderer erfunden hat. Toll, nicht wahr?!

Dieses Bild übertragen auf meine Tätigkeit ist zu 100% zutreffend.


Es geht nicht allein um die Inhalte. 

Auch wenn es sehr, sehr viel Arbeit ist, diese zusammen zu tragen. 
Und es ein unschätzbarer Vorteil ist, die an einem einzigen Ort vorzufinden als verteilt auf tausende Quellen, von denen man teilweise dann immer noch nicht weiss, ob die Inhalte stimmen.

Nein. Es geht um viele Dinge, die vielleicht weniger greifbar sind, aber doch da - und einen entscheidenden Einfluss auf die Erfolge haben. Motivation zum Beispiel. Mitgefühl. Eingehen auf Sondersituationen. Unglaublich viele private Dialoge, die motiviert haben. Entwicklungen erkennen und dagegen steuern, wie die Tatsachen zu erkennen, dass Hitze und Licht einen Einfluss auf unsere Erfolge zu haben scheinen... Und die Informationen so aufzubereiten, dass sie verständlich sind. Und im Kopf bleiben. Ich könnte da noch lange weiter drüber schreiben... Vielleicht fällt Euch das eine oder andere dazu aber auch einfach nur selbst ein. Ich vertraue da auf Euch.

Ich kann von mir heute sagen, dass ich einer Tätigkeit nachgehe, aus der ich unglaublich viel Zufriedenheit schöpfe. Denn das Wissen, dass das was ich tue anderer Leben zum Positiven kehrt wenn sie sich darauf einlassen, beinhaltet sehr viel glückbringende Momente. Und gibt meinem Leben einen ganz eigenen Sinn.

Und ich bezweifle, dass die Person, die mein Handeln in Zweifel ziehen möchte auch nur annähernd ein ähnliches Glück hat wie ich.

Denn sonst hätte sie solche herabsetzenden Aussagen vermutlich gar nicht nötig.


Bis später.



Weiterführende Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rad

Samstag, 3. August 2013

Der Spiegel: Natürlich künstlich - Lesetipp und Kommentar


Ihr kennt das. Wenn man ein rotes Auto einer bestimmten Marke kauft, dann sieht man auf einmal eine Menge rote Flitzer dieses Typs auf der Strasse...

Eine Zeit lang ging ich davon aus, dass mein "Sich-Beschäftigen" mit dem Thema Abnahme, Ernährung und industrieller Herstellung von Nahrungsmitteln einen ähnlichen Effekt ausgelöst haben könnte, weil ich immer mehr Titelbilder bei den grossen Magazinen sah, die sich kritisch mit dem auseinander setzen, was da so mit uns passiert.

So langsam glaube ich das nicht mehr, ich sehe einen Trend, den ich sehr begrüsse.
Und das aber nicht ohne selbstkritisch zu bleiben und mein eigenes Konsumverhalten zu reflektieren.


Der aktuelle Spiegel setzt sich mit dem Thema "Industrielle Ernährung" auseinander, genauer zeigt er ein Bild auf, das mal das "Grosse Ganze" beleuchten soll.
Die Zusammenhänge der globalen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten, nicht ohne einen ordentlichen, in meinen Augen sehr berechtigten Seitenhieb auf uns Konsumenten zu auszuteilen. Doch dazu später noch einmal mehr.



Ausgabe 31 vom 29.07.2013

Der Spiegel zeigt in seinem Artikel ein paar sehr technologisch anmutende Industriestätten, in denen unser täglich Essen heute entsteht. Ein grosser Unterschied zu dem, was die Fernsehwerbung suggerieren will.


REINRAUMTECHIK FÜR EIN SPEISEEIS

Grundsätzlich haben wir ein schönes, behütetes Leben in unserer Industriegesellschaft.
Vor allem beim Thema Nahrungssicherheit. Alles wird zig Mal kontrolliert, denn nichts fürchtet die Industrie mehr als einen Skandal. Das ist ein durchaus positiver Aspekt des Essens vom Fliessband. Wirklich schlimm krank wird man vom Essen nicht mehr, zumindest bezogen auf die Seuchen, die im Mittelalter noch ganze Landstriche dahin gerafft haben, wenn einmal ein Brunnen verkeimt war.
Allein - die Gefahren heute sind andere. Und sie gehören ebenso adressiert...


DER PREIS ENTSCHEIDET


In dem Bericht wird vom schizophrenen Konsumenten gesprochen, der zwar immer behauptet, regional gute Lebensmittel als positv zu empfinden, der dann aber - schon des Preises wegen - zurück schreckt, sie dann auch zu kaufen. 


Ich kann das gut verstehen. Vieles entscheidet sich heute über den Preis. Und die Marktmacht der grossen 6 - Nestle, Modelez(ehemals Kraft), Unilever, Danone, Mars und Dr. Oetker baut sich ja weiter mit jeder Papppackung weiter aus, die wir kaufen. Denn - je grösser die sind, desto mehr Druck können sie auf ihre Lieferanten ausüben, desto günstiger das Endprodukt.
Ein Kreislauf. Ich bin noch nicht sicher, ob ich den gut finde.

HILFSSTOFFE NICHT DEKLARATIONSPFLICHTIG


Weiters geht der Spiegel auf einen Teil der aktuellen Situation ein, den ich ebenfalls sehr kritisch sehe: Zusatzstoffe. Sehr interessant. Da gibt es - ich greife mal eines der Beispiele aus dem Artikel heraus - anscheinend ein eigenes Waschmittel für Erbsen, damit die Maschinen das besser verkraften und leichter zu reinigen sind nach der Verarbeitung.
Diese Hilfsstoffe seien am Ende dann zwar im Produkt, aber nicht auf der Kennzeichnung, da sie dort dann ja keine Funktion mehr hätten. Das ist der eine Teil, den ich sehr ungern sehe, denn genau betrachtet führt er die Lebensmittelkennzeichnung dann ein gutes Stück ad absurdum. Plakativ gesprochen: Ich mach Euch mal ein paar Gummiteile ins Essen, die es braucht, damit das Band läuft, schreib es Euch aber nicht dazu, weil sie mit dem Lebensmittel an sich ja nichts zu tun haben. Das ist ärgerliche Praxis, die auf den Prüfstand gehört!

ZUSATZSTOFFE


Ebenso ärgerlich finde ich den immer extensiveren Einsatz von E-Zusatzstoffen, ohne das Thema mal wirklich anzupacken. Wer sich mit Ärzten unterhält kennt die Realität. Die wachen dieser Zunft stellen nämlich immer häufiger einen Zusammenhang von allergenen Leiden mit dem übermässigen Konsum von "Schneller-Fertig-Essen" aus der Box fest. Und auch wenn ein Juckreiz auf der Haut sehr real ist und eigentlich keiner Studien bedarf:

Der Spiegel kritisiert hier völlig zu Recht einen Umstand, den ich eigentlich sehr ungeheuerlich finde. Während jedes kleine Schnupfenmittel hundertfach auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten getestet wird, hat sich offensichtlich bis heute noch niemand ernsthaft an die Erforschung von freigegebenen E-Zusatzstoffen und deren Wirkung mit anderen Mittelchen, die für eine günstigere und automatisiertere Produktion von Lebensmittel eingesetzt werden.

Immerhin scheint irgendjemand schon einmal festgestellt zu haben, dass die sehr häufig zum Einsatz kommende Zitronensäure nicht nur die Zähne angreift sondern dem Körper auch das einlagern von Metallen wie Blei und Cadmium erleichtert.

Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Denn das Schnupfenmittel wird weitaus weniger häufig angewendet als unser tägliches Essen. Um so verwunderlicher ist es doch dann, dass für dieses ein höherer Standard angewendet wird. Hier stimmt etwas nicht.


DER KONSUMENT IST MITSCHULD


Ja, Spiegel, das sehe ich auch so. Ihr habt das sehr amüsant in einen Satz gepackt, über den ich herzlich Lachen konnte, weil es einfach Tatsache ist:

"Sie schauen Kochshows und besitzen haufenweise Kochbücher, sind oft mit der Zubereitung von Kartoffelbrei überfordert."

Touché. Wie wahr. 

Der grosse Unterschied zwischen "Ich könnte ja, wenn ich wollte" und "Ich tue." 
Zusammen mit der oben angesprochenen Preisspirale ist das ein Kern des Problems.
Aber auch die Chance - für uns Verbraucher. Denn wenn wir morgen zwei Mal mehr aus dem Gemüseangebot in den Wagen packen als von der Schachtelbox-Palette mit dem Fertigkram, wenn wir uns Zeit nehmen, eines unser Grundbedürfnisse Essen so zu befriedigen, wie es uns eigentlich selbst zustehen sollte, dann ist das die Keimzelle für einen möglichen Ausbruch aus der aktuellen Entwicklung.

Wiederkehrend wird mir erzählt, dass das Geld für gesundes Essen ja auch erst einmal aufgebracht werden müsse. Wie der Bericht aufzeigt werden seit 12 Jahren zementierte 15% des Haushaltsgeldes für Nahrungs- und Genussmittel ausgegeben. Damit hat sich das aber auch die letzten 30, 40 Jahre halbiert. Weil das Essen billiger hergestellt werden kann zum einen, aber auch weil wir diesbezüglich zu geizig sind. Eine Küche für 10.000 und mehr Euro zu Haus, aber über den Preis der Butter meckern, kritisiert der Spiegel an dieser Stelle. 


Ja. Setzen wir doch einmal die Prioritäten neu. Wie wär's?!

Meine Kaufempfehlung für diese Ausgabe

Vielen Dank, Susanne Amann, Michael Fröhlingsdorf und Udo Ludwig für diesen Bericht.

Aber bitte belasst es nicht dabei. Zu diesem Thema gibt es noch sehr viel mehr zu sagen und zu recherchieren, und Print scheint sich ja ganz gut zu verkaufen, wenn Essen auf dem Titel ist. Macht weiter damit!

Bis später